Berichte 2011

Mein Bericht der ersten Fahrt nach Gorzow

 

Durch Zufall hatte ich im Verteiler von einem Schäferhund in Polen namens Wolter gelesen, wo dreimal ein Versuch, ihn nach Deutschland zu holen, anhand eines zu kleinen Autos gescheitert war. So entschlossen wir uns selber, Wolter zu holen. Wir wollten aber nicht mit leerem Auto dorthin fahren, sammelten daher fleißig und holten auch einiges an Sach- und Futterspenden bei Nicole König ab (eine Sammelstelle der Privaten Tierhilfe KowaNeu) .

Vor Ort kamen mir die Tränen... Soviel Leid und Elend!!! Wir entleerten den Bus, schütteten die Leckerchen in einen blauen Sack und verteilten sie an "alle" Hunde...

Hannes (ein Tierschützer aus Berlin) hatte mich vorab gebeten, nach einem schwarzen Hund zu schauen. Sein Besitzer (ein Alkoholiker) wie auch sein Hundefreund waren wohl bei einem Hausbrand ums Leben gekommen. Der schwarze Hund selber konnte mit einer Drahtschlinge aus dem Badefenster gerettet werden, wo er lebte... Da wir keinen Namen kannten, habe ich ihn Hannes genannt..:-).

Sein Zustand war wirklich schlecht: er hatte eine blutende, offene Nase, "jankte" und lag in seinen eigenen Fäkalien!!!  Er stank sehr, weil er überall Kot an sich hatte, und er tat mir sehr leid.
Ich konnte ihn nicht einfach seinem Schicksal überlassen und entschloss spontan, ihn mitzunehmen, weil ich Angst hatte, dass er sonst dort verstirbt.. .einsam und in einem eisig kaltem, dreckigen und fürchterlich stinkendem, winzigen Raum...

Dann sahen wir auch noch einen Hund namens Timmy, der sehr abgemagert war und wohl - durch Hunger getrieben - immer auf einen Welpen los ging. Auch er hätte sicher keine 2 Wochen mehr durchgehalten, und so beschlossen wir, auch ihn mitzunehmen und aufzupäppeln.

Vor Ort fuhren wir dann gleich zum Tierarzt, aber nur Timmy, der Jüngere, konnte gechippt und geimpft werden. Hannes sollte eingeschläfert werden, weil er Blut im Stuhl hatte. Nach vielen Telefonaten und Übersetzungen entschlossen wir, ihn in der Klinik zu lassen, weil wir ihn nicht ohne einen Grund einschläfern lassen wollten.

Vor Ort wurde dann eine Biopsie gemacht, da er am Po Geschwürre hat... Leider kam heraus, dass sie bösartig sind und es wohl auch Metastasen gibt...

Nach 2 Wochen hat Hannes den Hund jetzt in eine Berliner Pension gegeben und kümmert sich vor Ort um íhn. So bekommt er seine Medikamente und Spezialfutter. Hannes geht mit ihm 45 Min spazieren und Hund Hannes genießt es sichtlich!! (Was er nicht mag, ist, wenn man die Augen sauber macht oder an Kopf und Hals geht... dann schnappt er auch schonmal...).

Für Hund Hannes suchen wir einen Gnadenplatz und für Timmy ein artgerechtes Zuhause (er ist wohl ein Malino).

Am 1.4. fahren wir wieder dorthin, da Gorzow Anfang des Jahres vom Hochwasser überrascht wurde und wir noch einiges vor Ort verbessern wollen. Wir haben auch fleißig gekocht: Pansen, Innereien, Nudeln, Kartoffeln und Möhren - alles eingefroren. Wir werden es dann mitnehmen und die Hunde persönlich füttern. Und wir schauen nach den Hunden, die dort sind und ob sie Hilfe brauchen...

Um den Hunden zu helfen, sind wir aber selber immer auf Hilfe angewiesen und würden uns über jede Spenden freuen - Euröchen wie auch Sachspenden - denn alles hilft...

Liebe Grüße
Steffi und Co

Bilder von Hannes

März 2011 - Bilder von unseren Spendenfahrt nach Gorzow