Bericht WAZ 01.09.2015

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Innenstadt
Wittener Taubenfreundin fordert zentrale Futterstellen
30.08.2015 | 15:55 Uhr


Mit senkrechten Metallstäben sollen Tauben daran gehindert werden, am Rathaus oder auch in Dachrinnen von anderen Innenstadtgebäuden zu landen und zu brüten.Foto: Thomas Nitsche
Mit der Einrichtung zentraler Futterstellen ließe sich nach Meinung von Taubenfreundin Steffi Neto-Mendonca das Kotproblem in der City eingrenzen.

Tauben sind ein Reizthema – auch in der Wittener Innenstadt. Händler in der City beklagen den Dreck, den die Vögel rund um ihre Ladenlokale machen. Tierschützer wie die „Initiative Stadttauben“, die im Lutherpark den Taubenturm betreibt, werben um Verständnis für die Tiere. Eine Forderung von beiden Seiten sind ein bis zwei zentrale Futterstellen, wo Tauben regelmäßig und kontrolliert mit artgerechter Nahrung versorgt werden. „Dann wird der Dreck sofort weniger werden“, ist Taubenfreundin Steffi Neto-Mendonca sicher.

„Tieren keine Brotkrümel vor der Bäckerei hinwerfen“
Die 41-Jährige kümmert sich ehrenamtlich um das Taubenproblem. Das in ihren Augen damit anfängt, dass Tiere auf falsche Art und Weise und an den falschen Orten gefüttert werden. „Wenn die Tiere vor dem Bäcker immer wieder Brotkrümel hingeworfen bekommen, kehren sie natürlich an diesen Ort zurück.“ Und brüten in Dachrinnen und Nischen hinter den Leuchtreklamen. Der Taubenkot landet auf dem Bürgersteig vor dem Geschäft. Und ärgert Betreiber und Kunden gleichermaßen.

„Ja, Taubendreck ist bei uns leider ein Dauerthema“, sagt Karl-Dieter Hoeper, Vorsitzender der Standortgemeinschaft Mitte, die sich für City und Handel einsetzt. Eine gemeinsame Strategie der 70 Mitglieder dagegen gebe es nicht. Hoeper: „Da macht jeder sein eigenes Ding.“ Entweder bringe man Gitter oder Netze an oder schließe die Nischen. Zentrale Futterstellen hält auch er für sinnvoll. „Das würde sicher Abhilfe schaffen.“

Ordnungsamt kontrolliert Fütterungsverbot
Bürgerbeschwerden aufgrund vermehrten Taubendrecks etwa in der Fußgängerzone, rund um das Rathaus oder auf dem Berliner Platz gab es nach Auskunft des Ordnungsamtes in letzter Zeit nicht. „Da reinigt das Betriebsamt ohnehin täglich mit der Kehrmaschine“, erklärt Stadtsprecher Helmut Sonder.

Auch städtische Gebäude würden bei Bedarf mehrmals im Jahr entsprechend gesäubert. „Verunreinigungen gibt es zurzeit aber nur noch im Innenhof des Rathauses“, so der Stadtsprecher. „Darum haben wir senkrechte Metallstäbe und stromführende Drähte angebracht, die den Tauben Lande- und Nistmöglichkeiten nehmen. Dadurch hat sich die Situation etwas gebessert.“

„Taubenzimmer“ liegt auf Eis
Zudem gelte ein Fütterungsverbot von Tauben. Sonder: „Mitarbeiter des Ordnungsamtes sprechen Bürger regelmäßig an.“ Wer es nicht einsieht oder sich öfter erwischen lässt, muss zahlen.

Die Pläne für ein „Taubenzimmer“ im Rathausturm, wo 50 Taubenpärchen regelmäßig betreut und gefüttert werden sollten, liegen zurzeit auf Eis. Der Vertrag mit der Jägerschaft, die gemeinsam mit der Stadt tätig werden wollte, war im Juni geplatzt. Nun wird ein neuer Träger gesucht.

Tina Bucek

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